Naturnahe Gärten helfen dem Winterschläfer Igel

Den Herbstgarten mit Laub- und Reisighaufen sowie wilden Ecken igelfreundlich machen

Die Insektenjäger sind jetzt im Herbst vermehrt unterwegs, um sich für den Winterschlaf ausreichend Speck anzufuttern. Jetzt müssen sie genügend Futter finden, um den Winterschlaf bis zum Frühjahr zu überstehen. Kommt der Frost, legen Igel ein sicheres Winternest in einer Erdmulde, unter Hecken oder Reisig- und Laubhaufen an und schlüpfen bei Dauerfrost in ihr Versteck. Leider sind Igel durch den Verlust an Lebensraum und Gefahren wie Straßenverkehr und Mähroboter zunehmend bedroht. Für geeignete Lebensräume kann jedermann sorgen. Mit naturnahen Gärten, mit heimischen Hecken, Büschen, Wiesen, Bäumen Kompost- und Laubhaufen oder Wasserstellen kann man Igel gezielt unterstützen, weil diese bei solchen Voraussetzungen ein gutes Jagdrevier vorfinden, wo es vor allem nachts Käfer, Regenwürmer, Schnecken, Raupen, Ohrwürmer, Larven und Tausendfüßer gibt. 

Zum Überwintern sollten Igel ca. 600 Gramm auf die Waage bringen. Ist dies nicht der Fall, sollten Jungtiere zu einer Pflegestation gebracht werden, wo als Basisfutter u. a. Hochwertiges Katzen- oder Hundenassfutter mit hohem Fleischanteil gefüttert wird. Dabei gilt: Kuhmilch ist ein absolutes Tabu. 

Igel-Hilfe auf einen Blick:

  • Insektenreiche Grünflächen schaffen: Igel sind Einzelgänger und jagen vor allem nachts Käfer, Regenwürmer, Raupen, Ohrwürmer, Larven und Tausendfüßer. Vielfältige Gärten mit heimischen Hecken, Büschen, Wiesen und Bäumen helfen ihnen, satt zu werden.
  • Sicheres Versteck anlegen: Egal ob Igelhäuschen oder Reisig- und Laubhaufen – von November bis April verschlafen Igel die insektenfreie Zeit. Bitte nicht stören, denn aufzuwachen verbraucht wichtige Energiereserven.
  • Vor Verletzungen schützen: Mähroboter und Freischneider können Igel tödlich verletzen. Die Geräte nur unter Aufsicht nutzen und nicht unter Igelverstecken wie Hecken. Auch Holzstapel und Komposthaufen können bewohnt sein, also besser bis zum Frühjahr liegen lassen.
  • Freier Durchgang: Igel wandern teils mehrere Kilometer auf der Suche nach Futter und Partner oder Partnerin. Zäune daher für Igel an mehreren Stellen passierbar machen.
  • Tod im Straßenverkehr verhindern: Igel wandern vor allem nachts. Entlang von Grünflächen gilt: langsam und aufmerksam fahren, damit man rechtzeitig bremsen kann.