Die Aktion „Schwalbenfreundliche Häuser“ setzen wir fort und werden interessierten Besitzern von geeigneten Häusern und Ökonomiegebäuden bei der Pflege oder Anbringung von Nisthilfen und Schutzvorrichtungen wie Kotbretter etc. beraten. Außerdem bieten wir an, per Sammelbestellung geeignete künstliche Schwalbennester zum Selbstkostenpreis zu erwerben. Informationen erhalten Sie unter E-Mail: Info@nabu-li-rhm.de
Eine ganz andere Anschauung erlebten die Ferienkinder im Alter von 8 bis 11 Jahre mit dem Ökomobil auf einer besonderen Entdeckertour. Gefangene Tiere konnten unter dem Mikroskop in vergrößerter Form beobachtet werden. Die Neugier kannte keine Grenzen. Erklärende Worte des Ökomobil-Teams im Zusammenhang mit der bildlichen Darstellung über den Bildschirm machten die ganze Sache umso interessanter, auch kleinste Lebewesen in der Natur begreifbarer zu machen und die Wissbegier der staunenden Ferienkinder zu fördern. Die Vielfalt der gefangenen Wiesenlebewesen wie Heuschrecken, Spinnen, Ameisen , Käfer und Wanzen auf einer blütenreichen Wiese gibt für die teilnehmende Schulkinder einen kleinen Vorsprung bereits erworbenes Wissen in Biounterricht bzgl. Pflanzen- und Tierkunde zu vertiefen.
Das Ökomobil, auch als „fahrendes Klassenzimmer“ genannt, kann mit der spezieller Ausstattung im umgebauten Bus mit Bildschirm, Mikroskop neben der Fachliteratur und Schautafeln, die Darstellung von heimischen Pflanzen und Tieren wirklichkeitsnah und „griffbereit“ präsentieren. Fachkundiges Personal unter Leitung von Frau Juliane Zimmermann mit ihrem Ökomobil-Team und das NABU-Team mit Helne Wahl, Roland Müller u. Herbert Schön hatten wenige Probleme mit der Betreuung der 20-köpfigen Kindergruppe. Mit der Aushändigung von Farbtafeln von den kleinen Lebewesen von reichhalten Wiesen nebst einem abschließendem Imbiss wurden die Veranstaltungen mit dem Ökomobil beendet. Alle gefangenen Lebewesen wurden wieder ohne Beeinträchtigungen der Insekten freigelassen.
Unsere Mitglieder, Freunde und Gönner laden wir sehr herzlich ein zu unserer Jahreshauptversammlung 2024 am Freitag, 21. Februar 2024, 19:30 Uhr, Gasthaus „Lamm“ in Lichtenau.
Wie jedes Jahr haben wir vieles Neues und Aktuelles von unseren Aktivitäten in der Naturschutzarbeit zu berichten.
Martin Klatt, Dipl. Biologe und Leiter der Bezirksgeschäftsstelle Mittlerer Oberrhein, geht mit seinem Vortrag über den Kiebitz – „Vogel des Jahres 2024“ – auf die besondere Problematik mit dem starken Lebensraumverlust ein.
So 14.04. Exkursion am Baggersee – Natur aus zweiter Hand?
Ein Baggersee nach dem Kiesabbau • 14.00 Uhr • Treffpunkt: Lichtenau-Grauelsbaum, Parkplatz am „Alten Fahr“ (Gewerbegebiet) • Dauer: ca. 2-3 Stunden • Anmeldung: info@nabu-li-rhm.de
So 21.04. Libellen-Exkursion am Sulzbach – Teufelsnadeln als Nachbarn • Beginn: 14.00 Uhr • Treffpunkt: Ortsausgang Leiberstung Richtung Schwarzach) • Dauer: ca. 2 Stunden • Anmeldung: info@nabu-li-rhm.de
So 28.04. Vogel-Frühkonzert • Beginn: 6.00 Uhr • Treffpunkt: Stollhofen, Sportplatz • Dauer: ca. 2 Stunden
• Anmeldung: info@nabu-li-rhm.de
Sa 08.06 Buntes Leben im Rheinauenwald
Streifzug durch das Poldergebiet bei Stollhofen • Beginn: 14.00 Uhr • Treffpunkt: Parkplatz am Schöpfwerk, südlich Freizeitcenter Oberrhein • Dauer: 2 – 3 Stunden • Anmeldung: info@nabu-li-rhm.de
So 23.06. Libellen-Exkursion am Laufbach
Der Sommer ist Libellenzeit • Beginn: 14.00 Uhr • Treffpunkt: Brücke am Sulzbach in Stollhofen (nördlich der Straußenfarm in Schwarzach) • Dauer: ca. 2 Stunden • Anmeldung: info@nabu-li-rhm.de
Er ist einfach ein netter Kerl, der Kiebitz. Der Vogel des Jahres 2024 macht nicht zuletzt deshalb den Auftakt zum neuen Veranstaltungsprogramm des NABU für Mittelbaden. Am kommenden Mittwoch, den 7. Februar stellt der NABU gemeinsam mit den Rastatter Naturfreunden den sympathischen, doch leider hochbedrohten Gaukler vor. Der Vortrag beginnt um 19.00 Uhr im Naturfreundehaus Rastatt in der Brufertstraße 3. Das frisch gedruckte NABU-Programm umfasst 32 Angebote, präsentiert von 21 Referentinnen und Referenten. Natürlich steht auch der Besuch beim Jahresvogel an: In das Reich der Kiebitze führen vier Erkundungstouren im Naturschutzgebiet „Bruchgraben“ bei Baden-Baden.
Das Programmteam ist sich sicher, für jede Art von Neugier auf unsere natürliche Nachbarschaft etwas im Angebot zu haben.Das Auftanken der persönlichen Batterien in der Natur sei konkurrenzlos umweltfreundlich, weshalb die Einladung stehe, so oft wie möglich dabei zu sein.
Die Stimmen unserer „Piepmätze“ oder das Kennenlernen von Wildpflanzen im Frühling und im Sommer sind Schnupperangebote für Einsteiger. Streuobstwiesen, verschiedene Feuchtgebiete, Auwälder und Bäche sind einige Adressen, deren Besuch im Jahresverlauf geplant ist.
Die Pflanzentauschbörse am 23. März in der Illenau in Achern bringt Gartenfreundinnen und –freunde mit dem Ziel in Kontakt, im eigenen Garten Vielfalt zu schaffen.
Am 15. Juni, dem „Tag der Artenvielfalt“ stellt der NABU Blütenpflanzen, Fledermäuse, Libellen, Wildbienen und Vögel vor. Das Detailprogramm folgt Anfang Juni in den Medien.
Eine Tagesfahrt in die Saalbachwiesen bei Bruchsal verspricht am 6. Oktober eine große Vielfalt an Zugvögeln zu erleben, Vorträge zur Belastung mit den Ewigkeitschemikalien PFAS am 23. Oktober oder zum Biotopverbund am 13. November ergänzen die vielfältigen Ausflüge in die Landschaften vor unserer Haustür.
Das neue NABU-Programm für Mittelbaden kann im Umweltzentrum Rastatt per E-Mail angefordert werden unter
Haussperling ist häufigster Gast in den Gärten im Ländle
Das winterliche Wetter sorgte für eine große Beteiligung an der diesjährigen Stunde der Wintervögel. Besonders häufig zählten die Naturfreund*innen den Haussperling, gefolgt von Kohl- und Blaumeise.
Haussperling im Winter – Foto: Peter Trentz/NABU-naturgucker.de
Mehr als 130.000 Menschen haben sich bundesweit in diesem Jahr an Deutschlands größter wissenschaftlicher Mitmachaktion beteiligt – fast ein Drittel mehr als im Vorjahr. Der Südwesten war mit rund 14.000 Teilnehmenden gut vertreten. Auf Platz eins landete wieder der Haussperling, gefolgt von Kohl- und Blaumeise. Die Zahl der pro Garten gesichteten Vögel lag im Bundesdurchschnitt mit 35 einen Punkt über dem Vorjahr. Baden-Württemberg hat aufgeholt, auf 33,7 Vögel je Garten gegenüber 31,6 in 2023. Insgesamt haben die fleißig Zählenden hierzulande 33 Prozent mehr Vögel gesichtet als im Vorjahr.
Das große Interesse an der Natur freut uns sehr und hilft uns dabei, Trends in der Vogelwelt aufzuzeigen. Vor allem viele Waldvogelarten, wie Kohl- und Tannenmeise, Buntspecht und Eichelhäher, zeigten sich öfter an den Futterstellen“, so Bosch. Die klirrende Kälte in Teilen Ost- und Nordeuropas war sicher ein Grund, dass auch vermehrt Wintergäste wie der Erlenzeisig, mit insgesamt mehr als 7.600 gezählten Vögeln (plus 162 Prozent), im Südwesten auftauchten.
Die „Stunde der Wintervögel“ ist Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmachaktion. Die nächste Vogelzählung ist die „Stunde der Gartenvögel“. Sie findet vom 9. bis 12. Mai statt.
Drei Vogeltricks gegen tierische Kälte
Wie Vögel bei uns gut durch den Winter kommen
Unsere heimischen Vögel haben clevere Strategien entwickelt, um die kalte Jahreszeit gut zu überstehen und Kälte sowie Nahrungsknappheit zu trotzen. Wir zeigen einige davon.
Blaumeise im Winter – Foto: NABU/Josef Graf
Den Kopf halt kühl, die Füße warm. Das alte Sprichwort lehrt uns Menschen ein einfaches Rezept, um im Winter gesund zu bleiben. Um die kalte Jahreszeit gut zu überstehen und Kälte sowie Nahrungsknappheit zu trotzen, haben auch Vögel, die in unseren Breiten bleiben, clevere Strategien entwickelt. „Bei unseren Standvögeln sind die Füße zwar manchmal auch kalt, aber mit Plustern, Futtern, Kuscheln und anderen Maßnahmen können sie auch bei frostigen Temperaturen überleben“, erklärt NABU-Vogelexperte Stefan Bosch.
Aufplustern wie eine Daunenjacke
Auch bei Minusgraden müssen Vögel eine Körpertemperatur von 38 bis 42 Grad Celsius aufrechterhalten. Anstelle einer dicken Winterjacke, hilft den gefiederten Tieren das Aufplustern. Dadurch entsteht rund um den Vogelkörper eine isolierende Luftschicht, die vor Kälte schützt – wie bei einem Daunenkissen. Auch die kugelige Form der aufgeplusterten Tiere, wie sie bei Rotkehlchen und Amseln häufig zu sehen ist, hilft gegen die Kälte. So ergibt sie im Verhältnis zum Körpervolumen die geringste Oberfläche, über die Wärme verloren gehen kann. Zusätzlich schützen wetterfeste Deckfedern die darunterliegenden, wärmenden Daunen vor Nässe.
Beim Anblick der nackten Vogelbeine, schaudert es uns. „Auch hier haben sich die Standvögel klug angepasst“, weiß Bosch. „Singvögel setzen ihr geplustertes Gefieder auf die Beine und Füße und halten sie so warm.“ Auch Wasservögel, wie Stockenten, bekommen trotz nackter Beine keine Erkältung: „Ihre kalten Füße sorgen dafür, dass das Eis unter ihnen nicht schmilzt und sie auf gefrorenen Gewässern nicht anfrieren können.“
Pflanzliches Futter bringt Wärmeenergie
Damit der Vogelkörper auch in kalten Nächten warm bleibt, muss er viel Energie verbrennen. Daher sind die Vögel tagsüber unermüdlich damit beschäftigt, ausreichend Futter zu finden. An kurzen Wintertagen bleibt ihnen dafür noch weniger Zeit. Beliebte Energielieferanten in der Vogelwelt sind vor allem Samen von Bäumen und beerentragende Sträucher, wie Weißdorn, Schlehe oder Liguster. Auch Samen verblühter Wildstauden bieten Vögeln über den Winter wichtige Nahrung.
Kohlmeisen, Blaumeisen und Kleiber passen sich dem überwiegend vegetarischen Nahrungsangebot in der kalten Jahreszeit an. Während im Sommer Insekten auf dem Speiseplan stehen, setzen sie jetzt auf fetthaltige Körner, Nüsse und Früchte. Manche Vogelarten legen sogar Wintervorräte an: Eichelhäher beispielsweise sammeln und verstecken bereits im Herbst Eicheln für die kalte Zeit. Aber längst nicht alle Vögel setzen auf pflanzliches Futter, wie Bosch berichtet: „Einigen Arten gelingt es, sogar im Winter Insekten zu erbeuten. Buntspechte picken sie aus morschen Stämmen. Wintergoldhähnchen suchen Äste und Zweige nach Sechsbeinern und Spinnen ab.“
Unseren Mitgliedern, Freunden und Gönnern wünschen wir frohe, gesegnete und besinnliche Weihnachten sowie alle guten Wünsche für Gesundheit, Glück und Erfolg im Jahr 2024, verbunden mit einem flotten und unfallfreien Rutsch.
Voranzeige: Vom 5 bis 7. Januar findet wieder die große Vogelzählaktion „Stunde der Wintervögel“ statt. Alles weitere hierüber ist unter www.stundederwintervoegel.dezu erfahren.
Die Nabu-Jahreshauptversammlung 2024 ist am 23. Februar 2024 in Lichtenau im „Lamm“ Für das alsbald beginnende neue Jahr wird wieder an einem reichhaltigen NABU-Jahresprogramm „gebastelt“. Weitere Infos über: NABU-Homepage www.nabu-li-rhm.de.
NABU rät, auf Laubsauger und -bläser zu verzichten
Wenn im Herbst das Laub zu Boden fällt, sollte auf Laubsauger und -bläser verzichtet werden. Wer es stattdessen im Garten liegen lässt, bietet für Pflanzen und Tiere einen Winterschutz.
Igel im Laub – Foto: NABU/Bernd Kunz
Die einen freut es, die anderen ärgern sich – Herbstlaub in Massen segelt jetzt überall zu Boden. Doch wohin mit den abgeworfenen Blättern? Der NABU Baden-Württemberg rät, Laub möglichst im Garten zu lassen, wo es als natürlicher Dünger und tierisches Versteck dient.
Laub schützt Tiere und Böden
Dass Bäume ihr Grünzeug erst einfärben und dann abwerfen, dient dem Selbstschutz: So verdunsten sie in einer eher wasserarmen Zeit kein Wasser über die Blätter. Für Wildtiere ist das Laub wichtig, um frostfrei und geschützt durch den Winter zu kommen. Andere finden darin ihre Nahrung. „Laub ist ein natürlicher Winterschutz für Pflanzen und Tiere. Auf Beeten und unter Bäumen ist es Unterschlupf für Spinnen, Käfer, Molche, Raupen und vielen andere Gartentiere. Zugleich schützt es den Boden und dient einigen seiner Bewohner, wie dem Regenwurm, als Nahrung. Auch Igel schlummern gern unter Laubhaufen, wenn diese in einer ungestörten, windgeschützten, trockenen und schattigen Gartenecke oder unter einer Hecke liegen. Im Laub finden Vögel Nahrung. Im Laufe der Zeit wird das Laub von tausenden Lebewesen in wertvollen Humus umgewandelt. So bleiben die Nährstoffe im Garten und man spart sich die Mühe, schwere Laubsäcke zu entsorgen.
Ran an den Rechen für mehr Leben im Garten
Im Herbst röhrt und dröhnt es vielerorts, um lästiges Laub von Beeten, Rasen und Wegen zu entfernen. Der NABU rät, auf motorisierte Laubsauger und -bläser zu verzichten, da sie eine Gefahr für Kleinsttiere sind. Ein einfacher Rechen tut es auch. Er ist deutlich kostengünstiger, leiser und lässt Kleinstlebewesen in ihrem Lebensraum. Wer für einen Laubhaufen keinen Platz hat, kann das Laub auf den Kompost legen oder es in die Biotonne geben. So kann es dem Nährstoffrecycling zugeführt und später als wertvoller Kompost wieder auf Pflanzbeete ausgebracht werden.
Wilde Ecken, Laubhaufen und Gartenteiche helfendas Leben im Boden schützen
Die meisten solitär lebenden Wildbienenarten legen ihre Eier an geeigneten Stellen im Boden ab. Dazu zählen Sand-, Furchen-, Schmal- oder Seidenbienen. In unterirdische Gänge legen sie einzelne Zellen als „Kinderzimmer“ an. Darin lagern sie Pollen und Nektar als Proviant für die Larven ein. Das Bodennest wird dann verschlossen und sich selbst überlassen. Die Larven entwickeln sich nach der Eiablage, häuten sich mehrfach und verpuppen sich später in der Zelle. Über den Winter bleibt die Puppe bei vielen Arten fast unverändert und schlüpft im Frühjahr als Jungbiene. „Machen Sie das Experiment: Lassen Sie ein Stückchen Boden unbearbeitet – und lassen Sie Wildbienen wachsen“, rät Martin Klatt.
Herbstgarten Foto von Nabu Bilddatenbank
Fünf Tipps zum Gärtnern im Herbst:
Verblühte Stauden stehen lassen als Winterquartier für Insekten.
Laub unter Hecken und Bäume fegen als Schlafplatz für Insekten.
Bäume, Sträucher und Frühblüher pflanzen, die Insekten Nahrung und Unterschlupf bieten, zum Beispiel Weide und Kornelkirsche.
Reisighaufen aufschichten oder als Benjeshecke anlegen.
Nistkästen mit einer Bürste ausfegen, dann stehen sie als Unterschlupf im Winter bereit.
Das digitale Wohllokal hat geschlossen und die Stimmen für den „Vogel des Jahres 2024“ sind ausgezählt. Den Wettflug um den Titel hat der Kiebitz gewonnen. Der Überflieger ließ den Steinkauz, das Rebhuhn, die Rauchschwalbe und den Wespenbussard hinter sich.
Das digitale Wahllokal hat geschlossen und die Stimmen für den „Vogel des Jahres 2024“ sind ausgezählt. Den Wettflug um den Titel hat der Kiebitz gewonnen. Der Überflieger mit der einzigartigen Federhaube ließ den Steinkauz, das Rebhuhn, die Rauchschwalbe und den Wespenbussard deutlich hinter sich.
Der Kiebitz ist Vogel des Jahres 2024 – Foto: LBV/Hans Clausen
Am 5. Oktober wurde die Stimmabgabe bei der Vogelwahl auf www.vogeldesjahres.de beendet und die Stimmen ausgewertet. Das Ergebnis ist eindeutig: Der Kiebitz hat alle gefiederten Konkurrenten hinter sich gelassen . Mit seinem Slogan „Wasser marsch!“ konnte er unter insgesamt fünf Kandidaten die meisten Stimmen sammeln und wird nun zum „Vogel des Jahres 2024“ ernannt.
Den zweiten Platz hinter dem Kiebitz belegt der Steinkauz, dicht gefolgt vom Rebhuhn und der Rauchschwalbe auf dem dritten und vierten Rang. Etwas abgeschlagen landet der Wespenbussard auf dem fünften Platz. Insgesamt wurden knapp 120.000 Stimmen für die Kandidaten eingereicht – der Kiebitz erhielt davon allein 33.289 Stimmen (27,8%).
Der Kiebitz tritt seinen Titel als „Vogel des Jahres“ ab Januar 2024 an, solange ist das Braunkehlchen noch der amtierende Vogel des Jahres 2023. Der Gewinn der Vogelwahl ist allerdings weit mehr als ein symbolischer Titel für ein Jahr: Der NABU rückt den Siegervogel einerseits mit verstärkter Kommunikationins Rampenlicht und macht auf seine Gefährdung aufmerksam. Darüber hinaus wird es auch konkrete Schutzmaßnahmen für den Kiebitz und seinen Lebensraum geben. 2024 dreht sich also alles um den neuen Vogel des Jahres und seinen Schutz, denn als bedrohte Wiesenbrüter-Art ist der Kiebitz auf unsere Hilfe beim Schutz seiner Lebensräume angewiesen.
Früher waren Kiebitze weit verbreitet auch in Lichtenau und Rheinmünster. Heute gibt es leider kaum noch Brutplätze für Kiebitze von Gamshurst bis Hügelsheim. Heutzutage müssen viele finanzielle Mittel und enormer Zeitaufwand investiert werden, damit ein paar wenige Brutplätze in heimischen Gefilden noch existieren. Aber durch Trockenlegung von Feuchtwiesen und eine intensivere Landwirtschaft sind ihre Bestände massiv zurückgegangen. Daher lautete der Kiebitz-Wahlslogan bei der vierten öffentlichen Vogelwahl im Herbst 2023 „Wasser marsch!“ – und er konnte sich schließlich gegenüber vier weiteren Kandidaten durchsetzen. Somit trägt der Kiebitz ab 2024 wieder den Titel „Vogel des Jahres“. Bereits 1996 wurde er vom NABU zum Jahresvogel gekürt.
Männchen scharren kleine Mulden in den Boden und rupfen Gräser, um die Weibchen mit diesem sogenannten „Scheinnisten“ von ihren Nestbau-Qualitäten zu überzeugen.
28-31 cm groß, Flügelspannweite 67-72 cm
Teil- bis Kurzstreckenzieher
von Februar bis November
auffällige Flugmanöver während der Balz
Aussehen
Der Kiebitz ist ein schwarz-weiß gefärbter, etwa taubengroßer Regenpfeifer. Sein Gefieder glänzt im Licht metallisch grün oder violett. Zudem sind die Federholle auf dem Kopf und die breiten gerundeten Flügel auffallend. Männchen und Weibchen sehen sich sehr ähnlich, jedoch ist die Federholle des Männchens länger und das Brustband einheitlich dunkel gefärbt.
Verhalten
An ihrem Brutplatz kann man Kiebitze immer wieder bei auffälligen Flugmanövern beobachten. Dabei drehen sie Schleifen über dem Revier, stürzen sich in akrobatischen Flugmanövern gen Boden und rufen dabei weit hörbar. Ihr Nest besteht aus einer Bodenmulde und ist umgeben von besonders kurzer Vegetation. Darin legen Kiebitze meist vier Eier.
Lebensraum
Kiebitze bevorzugen Flächen mit kurzer Vegetation ohne dichtere Gehölzstrukturen oder Sichtbarrieren in der Nähe. Daher konnte man sie ursprünglich vor allem in Mooren und auf Feuchtwiesen finden. Heute haben sich Kiebitze gewissermaßen an den Menschen und den damit einhergehenden Flächenverlust angepasst und brüten auch auf Äckern und Wiesen.
Gefährdung
Früher noch sehr häufig zu sehen, ist der Kiebitz aus vielen Agrarlandschaften verschwunden. Vor allem die Entwässerung und der Verlust von Feuchtwiesen machen der Art schwer zu schaffen. Durch frühe Mahd und schnell wachsende Kulturen sind Äcker und Wiesen weitgehend als Bruthabitat ungeeignet.
Zugverhalten
Die in Deutschland brütenden Kiebitze sind Teilzieher. Das bedeutet, dass ein Teil der Kiebitze unter milden Witterungsbedingungen in Deutschland überwintert und ein anderer Teil in die Wintergebiete in Frankreich, Spanien, Großbritannien und den Niederlanden zieht. Weitere Kiebitze aus östlichen und nördlichen Gefilden überwintern an Deutschlands Küsten.
Nahrung
Der Kiebitz hat ein vielseitiges Nahrungsspektrum, frisst aber vor allem Insekten und deren Larven. Daneben können auch Regenwürmer, Getreidekörner sowie Samen und Früchte von Wiesenpflanzen als Nahrungsbestandteile dienen.
Stimme
Der Kiebitz trägt seinen Namen aufgrund seines Rufes, der sehr einprägsam ist. Häufige Rufe sind „kie-wit“ als Kontaktlaut und „chä-chuit“ sowie „wit-wit-wit-wit“.
Beobachtungstipp
Am besten kann man Kiebitze an ihrem Brutplatz beobachten, wo sie einem aufgrund ihrer Flugmanöver und häufigen Rufe nicht entgehen können. Bei uns liegt der Verbreitungsschwerpunkt der Kiebitze vor allem im nordwestdeutschen Tiefland, da dort noch Wiesen und Weiden in größerer Anzahl vorhanden sind. Während der Zugzeiten können Sie Kiebitze meist in größeren Schwärmen anhand ihres typischen Flugbildes am Himmel ausmachen. Zudem rasten sie häufig zusammen mit Goldregenpfeifern auf abgeernteten Getreidefeldern.