Alter Munitions-Bunker im Baden-Airpark Rheinmünster

Umfunktionierung zu einem Fledermaus-Quartier –

Vor etwa 11 Jahren bemühte sich die NABU-Gruppe Lichtenau/Rheinmünster bei der Verwaltung des Baden-Airpark um einen alten Munitions-Bunker F 210 , welcher nicht mehr genutzt wurde und im Naturschutzgebiet „Stollhofener Platte“ sich befindet (siehe. Karte Geoportal). Der Bunker ist  12 m lang und 6 m breit und hat eine Höhe von ca. 3 m (2 Fotos aus 2011) 

An der gewölbten Betondecke konnten die Helfer des NABU mit Hilfe von speziellen Dübeln die entsprechenden Hohlsteine und andere Unterschlupfmöglichkeiten für Fledermäuse Hölzer anbringen.

Der Bunker ist mit einer Eisen-/Stahl-Flügeltür verschlossen. Im oberen Bereich der Flügeltür konnten wir mit dem Breitenmaß von 50 cm und einer Höhe von 6 cm eine Einflug-Öffnung gestalten. Da die Fläche vor dem Bunker von Bewuchs praktisch frei ist, kann der Anflug bzw. die Ortung der Öffnungen von den Fledermäusen problemlos erfolgen. Außerdem besteht eine gewisse Frostsicherheit durch die Betondecke, welche mit Erdreich von einem Meter gut isoliert bzw. abgedeckt ist. Der alte Bunker besitzt am hinteren Ende ein Kamin und vorn, neben der eisernen Flügeltür, links und rechts, zwei Lüftungsschlitze. 

Letztlich eignen sich die lichten Bestände des umgebenen Waldes gut für die Anbringungen von Fledermauskästen an einzelnen Baumstämmen. Dies wurde in einer gemeinsamen Aktion vom NABU und von Hauptschülern der Hauptschule Rheinmünster im Jahr 2012 durchgeführt. Diese Investitionen wurden insbesondere von einem NABU-Mitglied gesponsert, welche bei seinem runden Geburtstag seine Präsente als Geldspenden an den NABU „umleitete“. Öffentliche Zuschüsse waren somit nicht notwendig, zumal weitere Spenden von Gewölbesteinen etc. von weiteren Spendern eingegangen sind. Außerdem wurde hauptsächlich mit handwerklichem Geschick von NABU-Helfern das Quartier peu á peu hergerichtet. 

Alleine mit dem Herrichten des alten Bunkers und der Anbringung von Gewölbesteinen und anderen Fledermaus-Quartieren war es nicht getan. Verwundert waren wir in den ersten Jahren, dass die Luftfeuchtigkeit noch zu wünschen übrig lässt. (knapp bei 70%) Dann wurde eine LKW-Ladung Oberboden von fleißigen NABU-Aktiven in den Bunker am Betonboden verteilt (2017), so dass dort etwa 10 – 15 cm Boden flach verteilt war. Auch danach bekamen wir mehrmals Hilfe von einem ortsansässigen Landwirt aus Stollhofen, welcher mit einem 4 cbm Wasserfass mindestens 4 x, verteilt über die Jahre, den im Bunker eingebrachten Oberboden vernässte.

Zudem installierte ein Vorstandsmitglied vom NABU einen Blechtrichter am Kamin des Bunkers , damit der eingefangene Regen letztlich in den Innenraum vom Bunker hinab fliessen konnte. Dies reichte zunächst für eine ausreichende Luftfeuchtigkeit im Bunker aus, aber schnell war die über 90%ige Luftfeuchtigkeit wieder dahin. . 

Zudem installierte ein Vorstandsmitglied vom NABU einen Blechtrichter am Kamin des Bunkers , damit der eingefangene Regen letztlich in den Innenraum vom Bunker hinab fliessen konnte. Dies reichte zunächst für eine ausreichende Luftfeuchtigkeit im Bunker aus, aber schnell war die über 90%ige Luftfeuchtigkeit wieder dahin. . 

Analog zum Vorschlag von der Fledermaus-Expertin Ingrid Kaipf im Jahr 2019 kam bei uns der Entschluss, zum Kamin-Aufsatz eine breite Regenrinne zu installieren, wo noch mehr von dem aufgefangenen Regenwasser in den Innenraum des Bunkers geleitet werden konnte.

Nun hätte man sich eigentlich zurücklehnen können, zumal wir seit 2017 auch den Beweis erbringen konnten, dass Fledermäuse (zumindest im Sommer) das Quartier annehmen.

Die teilweise höhere Luftfeuchtigkeit hatte mir kurzfristig den erhofften Erfolg gebracht. Zu schnell war dies alles wieder vergebene Mühe, bis wir den Versuch unternahmen, die beiden Lüftungsschächte im Bodenbereich des Bunkers mit Stellplatten zu schließen. Danach kam uns die Erkenntnis, dass der ständige Luftzug, ausgehend von den Lüftungsöffnungen am Boden zum Kamin, für die schnelle Abnahme einer annehmbaren Luftfeuchtigkeit über 80% verantwortlich zeichnete. Nunmehr erreichen wir in den Sommermonaten trotz der vergangenen und ausgesprochenen heißen Sommerjahre in der Regel immer über 90 % Luftfeuchtigkeit im Bunker Anfang Sept. 2022 zeigte der Hydrometer immer noch 84% Feuchtigkeit an. 

Nach dem Motto: gut Ding braucht Weile, hätten wir die Sache nach vielen Jahren in den Griff bekommen. Jetzt warten wir noch auf Fledermäuse, die das Quartier auch im Winter annehmen.

Anfang November 2022 konnten wir wieder eine Fledermaus in einem Gewölbestein entdecken.