Insektensommer, zählen was zählt

Beobachten und notieren Sie eine Stunde lang Sechseiner            vom  6. – 15 Aug. 2021.  

Wie bereits schon angekündigt, will der NABU in einer Zählaktion in Deutschland herausfinden, wie es um die Insekten insgesamt bestellt ist.  Jede Beobachtung hilft, damit wir endlich mehr darüber erfahren, wie es den Bienen, Hummeln, Käfern und Schmetterlingen bei uns geht. 

Mit der Mitmachaktion will der NABU die kleinen, fleißigen Helfer unserer Ökosysteme wieder näher in den Fokus rücken. Jedes Insekt zählt!

Ihr wollt mehr über die Aktion erfahren? http://www.insektensommer.de » Ladet Euch die kostenlose App zur Insektenbestimmung herunter: http://nabu.de/insektenwelt » So macht Ihr Euren Garten bienenfreundlich: http://www.NABU.de/insektenbuffet » 

Zählen Sie die Insekten und sammeln Sie Daten für die Artenvielfalt – jedes Insekt zählt! 

Viel Spaß!

NABU-Gruppe

Lichtenau/Rheinmünster

von NABU Webseite
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NABU warnt: Falsche Tierliebe schadet Vogelnachwuchs

Vermeintlich verlassene Jungvögel nicht gleich mitnehmen

Scheinbar verlassene Jungvögel sollten in der Regel nicht mitgenommen werden. Ihre Rufe sind keine Hilfe- sondern Bettelrufe. So halten die Vogeljungen Kontakt zu ihren Eltern, von denen sie in der Nähe ihres verlassenen Nests weiter versorgt werden.

Junge Amsel – Foto: NABU/Martin Klatt

21. April 2021 – Nach einer Kältephase nimmt jetzt mit den milderen Temperaturen die Brutsaison wieder an Fahrt auf. Nach den früh brütenden Eulen kümmern sich nun auch die Amseln um ihren ersten piependen Nachwuchs und suchen in Gärten, Parks und auf anderen Grünflächen nach proteinreichem Futter, etwa nach Würmern und Insektenlarven. Den NABU erreichen im Frühjahr viele Anfragen von besorgten Tierfreundinnen und -freunden, die scheinbar verlassene Jungvögel entdecken. Nicht wenige dieser Tiere werden dem NABU-Vogelschutzzentrum in Mössingen gebracht. Der dortige Rat lautet: „Erst beobachten, dann eingreifen. Die unerfahrenen und im Fliegen noch ungeübten Vogeljungen wirken auf den ersten Blick oft hilflos. Sie aufzunehmen ist jedoch meist falsch verstandene Tierliebe“, sagt dessen Leiter, Daniel Schmidt-Rothmund. Der Ornithologe sagt: „Lassen Sie die halbflüggen Jungvögel, so genannte Ästlinge, erstmal sitzen. Sollte nach 20 Minuten kein Elternvogel auftauchen, liegt es vielleicht daran, dass wir zu dicht dran sind und sie sich nicht zu ihren Jungen trauen. Also lieber noch etwas Abstand nehmen und einige Minuten zuwarten. Wenn dann immer noch kein Altvogel zum Füttern kommt, kann man den Kleinen aufnehmen und versorgen.“ 

Jungvögel betteln lautstark um Futter
Damit keine Tiere aus der Natur versehentlich entnommen werden, die topfit sind, stellt er klar: „Das herzzerreißende Rufen von scheinbar verlassenen Jungvögel in Gärten und im Wald sind keine Hilfe- sondern Bettelrufe. So halten die Vogeljungen Kontakt zu ihren Eltern. Sie halten sich in der näheren Umgebung ihres verlassenen Nests auf und werden dort weiter von den Altvögeln gefüttert.“ Greift der Mensch in dieser sensiblen Phase ein, unterbricht er die Bindung zwischen Alt- und Jungvogel. Bei Gefahr durch Katzen oder Straßenverkehr könne ein Jungvogel kurz aufgenommen und dann nah am Fundort in einem Busch oder Baum abgesetzt werden. Anders als bei Rehkitzen nehmen Vogeleltern ihre Jungen wieder an, wenn diese von einem Menschen berührt wurden. „Kuscheln ist aber verboten und Handschuhe beim Berühren empfehlenswert. Jungvögel sind Wildtiere, denen nur in einem Notfall geholfen werden darf. Ansonsten wäre dies ein Verstoß gegen das Naturschutzgesetz.“ 

Bei Abgabe AHA-Regeln beachten
Für die Abgabe hilfsbedürftiger Vögel gelten beim NABU-Vogelschutzzentrum in Mössingen bestimmte Hygieneregeln. Wer einen verletzten Vogel abgeben möchte, muss die AHA-Regeln beachten und bei der Übergabe allein sein. Läuft bereits eine Aufnahme, bittet der NABU darum, vor dem Hoftor zu warten. Eine Anmeldung ist telefonisch möglich und hilft bei der Terminplanung.

Exkursionen fallen leider aus

Wie bereits befürchtet, müssen wir gemäß der gegenwärtigen Situation unsere in Kürze geplanten Exkursionen am 25. April und 2. Mai leider absagen. Momentan können wir auch keinen konkreten Termin für unsere Jahreshauptversammlung mitteilen.

Sind Amsel, Drossel und Fink noch da?

Das will der NABU mit Hilfe der Bevölkerung in der alljährlich durchgeführten „Stunde der Gartenvögel“ in der Zeit vom 13. – 16. Mai, ermitteln.

Hier bittet der NABU Vogelfreunde aus ganz Deutschland, eine Stunde lang im eigenen Hausgarten, am Balkon oder in einem Park die Vögel zu zählen. Für alle, die ihr Vogelwissen auffrischen möchten, lohnt sich ein Besuch auf den Service-Seiten des Nabu-Bundesverbandes (www.Stunde-der-Gartenvoegel.de) wo die häufigsten Vogelarten in Text, Bild und Ton vorgestellt werden. Auf dieser Internet-Adresse ist u. a. auch eine Zählhilfe und der Flyer mit Meldebogen ersichtlich. Dort sind auch die Preise ausgestellt, die unter den Teilnehmern verlost werden.

Per App „Vogelwelt“ können Sie sich die kostenlose NABU-App herunter laden.

Rotkehlchen – Vogel des Jahres 2021

Der erste öffentlich gewählte Vogel des Jahres ist das Rotkehlchen. Es hat mit 59.338 Stimmen vor Rauchschwalbe und Kiebitz das Rennen um den Titel gemacht. An der von NABU und dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) organisierten Wahl haben seit dem 18. Januar über 326.000 Menschen teilgenommen. 

Das Rotkehlchen ist einer der bekanntesten und beliebtesten Vögel Deutschlands. Der

zarte und doch stimmgewaltige Sympathieträger kann ganzjährig bei uns beobachtet werden. Mit seiner orangeroten Brust und seiner zutraulichen Art ist er besonders leicht zu erkennen und fast überall in Wäldern, Parks und Siedlungen zu Hause. Er hat im Wahlkampf mit dem Slogan ‚Mehr Gartenvielfalt‘ für sich und vogelfreundliche Gärten in Deutschland geworben, wo gegenwärtig noch Brut-Bestände von ca. 3,4 bis 4,3 Millionen Brutpaare vorhanden sind.. 

Vorläufiges amtliches Endergebnis der Wahl:

1. Rotkehlchen, 59.338 = 17,4%

2. Rauchschwalbe, 52.410 = 15,3%

3. Kiebitz, 43.227 = 12,6%

Exkursion Absage

Aufgrund der verschärften Corona-Bestimmungen – nun auch im Ortenaukreis – sahen wir uns gezwungen, die für morgen geplante Exkursion in Rh-Helmlingen kurzfristig abzusagen. Wir werden nochmals – evtl. in 14 Tagen oder später – die gleiche Exkursion nochmals planen. Hierüber werden wir in der Presse bzw. im Amtsblatt kurzfristig berichten. Bis dorthin hoffen wir auf Lockerungen, jedoch muss voraussichtlich zu diesem Zeitpunkt auch wieder Wert darauf gelegt werden, dass sich die Interessierten zuvor anmelden und bei der Exkursion die geforderten Abstände einhalten bzw. Masken tragen.

2020 – ein erfreuliches Steinkauzjahr

Vor  gut einem Jahr hat sich der NABU Lichtenau/Rheinmünster in das Interregprojekt „Ramsar Biodiversität“ mit anderen Steinkauzbetreuern am Oberrhein „eingeklinkt“.

Der Einsatz für den gefährdeten Steinkauz ist ein erfolgreiches Projekt im Artenschutzprogramm der NABU-Gruppe Lichtenau/Rheinmünster. Die massive Reduzierung der Streuobstbereiche im mittelbadischen Raum in den letzten 20 Jahren lässt allerdings die Steinkauz-Bestände stagnieren. So muss man die Ergebnisse der neuesten Zählungen von Jungvögeln und den Bruten beurteilen. Die kleinste Eulenart in der Rheinebene  benötigt alte Obstbäume als  Brutstätte. Die Streuobstwiesen dienen als Nahrungsgrundlage, wo insbesondere Mäuse, Würmer und große Insekten auf dem Speiseplan des kleinen Beutegreifers stehen. Der Steinkauz ist also eine durchaus nützliche Vogelart.

Das vom NABU Lichtenau/Rheinmünster betreute Gebiet reicht von Stollhofen bis Muckenschopf. Weitere Röhren wurden auch schon im Gebiet von Rheinau aufgehängt. Seit mehr als drei Jahrzehnten Steinkauz-Projekt wurden auf geeigneten Streuobstwiesen zahlreiche künstliche Niströhren angebracht. Diese werden jährlich von NABU-Mitgliedern auf Belegung und Bruterfolg überprüft und simulieren als Brutstätte einen hohlen Obstbaum.

Nach zwei mehr als enttäuschenden Jahren mit lediglich zehn bzw. elf jungen Käuzen konnte das örtliche NABU-Steinkauz-Team in diesem Jahr mit 21 Jungvögeln die doppelte Zahl bei lediglich sieben Brutpaaren ermitteln. Bei weiteren zwei besetzten  Röhren war keine erfolgreiche Brut zu erkennen. Das ist im Vergleich zu den Jahren davor eine erfreuliche Entwicklung. Hoffnung keimt auf, denn aus anderen Gebieten im süddeutschen Raum sind einzelne Steinkäuze zugewandert. Das Ablesen beringter Käuze zeigte Zuwanderungen aus Riegel am Kaiserstuhl, dem Saarland und Württemberg. Ohne übertriebenen Optimismus kann man sicherlich schon jetzt feststellen, dass sich der Steinkauz-Bestand in Lichtenau und Rheinmünster auf bescheidenem Niveau stabilisiert hat. Die Anzahl der Gelege mit durchschnittlich sieben ist zwar die untere Grenze, für das vor Ort tätige NABU-Team aber trotzdem ein Grund zur Freude, was auch die Motivation zur Fortsetzung des Artenschutzprogramms stärkt. 

Ein Wermutstropfen bleibt trotzdem: Die Brutplätze (sieben) stagnieren auffallend seit mehr als zwanzig Jahren. Der NABU Lichtenau/Rheinmünster befürchtet, dass mit der Ausdehnung des Baugebiets in Lichtenau-Ulm das vorhandene Steinkauz-Revier massiv gestört wird und das Schlimmste für die vorhandene Steinkauz-Familie noch bevorsteht. Dadurch werden auch die anderen Gefährdungsfaktoren wie der häufig in Siedlungen lebende Steinmarder und streunende Hauskatzen zunehmen.  

Foto: Herbert Schön
Foto: Herbert Schön

Beringung der Jungstörche abgeschlossen .

Mit Hilfe der Stollhofener Feuerwehr-Abteilung und der eingesetzten FW-Drehleiter konnten letztes Wochenende zwei Vertreter vom NABU und „Storchenvater“ Josef Günther insgesamt 12 Jungstörche in Rheinmünster einen individuellen, markierten Ring anlegen (jeweils am rechten Storchenbein). Weitere sechs Jungstörche an anderen Weißstorchnestern konnten nicht beringt werden. Gleiches gilt für drei Jungstörche in Scherzheim. Keine erfolgreiche Storchenbrut war in Ulm noch in Muckenschopf zu beobachten. Insgesamt sind 21 Jungstörche im Jahr 2020 lebensfähig ausgeschlüpft. Damit ist offenbar die obere Grenze von Jungstörchen des europäisch streng geschützten und weitaus „geachteten“ Großvogels in unserem Naturraum erreicht. Im Land sind trotz der hiesigen „verdichteten“ Storchenhabitate einige potentielle Weißstorch-Domizile verwaist. 

Insgesamt gibt es auf den Gemarkungen in Lichtenau (3) und Rheinmünster (11) Weißstorch-Nester. In Rheinmünster-Stollhofen mit sieben Nestern ist eine starke Konzentrierung der Weißstörche nicht zu übersehen, während z. B. der Ort Hildmannsfeld von den Weißstörchen gemieden wird, obwohl es dort auf den umliegenden Feldern an Nahrung nicht mangeln dürfte. Das Storchenjahr 2020 darf man mit „gut – befriedigend“ bewerten.  

NABU-Gruppe

Lichtenau/Rheinmünster